Die Pulverhausstraße

Die Pulverhausstraße ist die nordostwärtige Stadtteilgrenze von Oberreut. Dieser Straßennamen geht uns so leicht über die Lippen, wie jeder andere eigentlich auch. Was verbirgt sich aber hinter dem Wort „Pulverhaus“? Woher kommt diese Bezeichnung und warum hier bei uns? Viele Fragen – wer gibt die Antwort? Das Karlsruher Adressbuch! Hier lautet die Antwort: „Zieht von Grünwinkel in Richtung Bulach. Zwischen Durmersheimer Straße und Landgrabenstraße“.

Auch hier sprudelt die Quelle „Karlsruher Beiträge Nr. 7: Straßennamen in Karlsruhe“ ergiebiger. Hier lautet die Auskunft: „Pulverhausstraße. Der Name geht zurück auf eine Pulverfabrik, deren Turm am heutigen Ahornweg stand“.
Der frühere Schulleiter der Sophie-Scholl-Realschule, Herr Rektor Klaus Voigt, verfasste für eine Schülerzeitung (die Ausgabe lässt sich leider in meinen Quellen nicht mehr feststellen) einen Artikel über die Pulverhausstraße.
Er macht folgende Aussagen: „In den alten Plänen und Landkarten von Karlsruhe und Umgebung findet man etwa dort, wo die „Holzsiedlung“ erbaut ist, also zwischen der Pulverhausstraße und Bahnlinie, einen „Pulverthurm“ und in einiger Entfernung ein „Wachthaus“ eingezeichnet (1828).
Auf den Karten von 1838 und 1850 heißt der Ort „Pulvermagazin„. Dieser „Pulverthurm“ bzw. das „Pulvermagazin“ wurde anscheinend militärisch bewacht, was man daran erkennen kann, dass das Gelände eingezäunt und mit einem „Wachthaus“ versehen war.
Die beiden Gebäude standen einsam in Waldesnähe, weit weg von den benachbarten Dörfern Grünwinkel, Beiertheim und Bulach. Ein weiterer „Pulverthurm“ und ein „Wachthaus“ standen im Killisfeld, einer großen Waldlichtung im Oberwald, etwa in der Mitte zwischen dem Schloss Gottesaue und dem Dorf Au. Auch dort stand ein Wachhaus in einiger Entfernung vom Pulverturm“.

Rektor Voigt beschreibt im weiteren Verlauf des Artikels die Gefährlichkeit des Pulvers und die Gefahren der Lagerung.
Allerdings machte er noch die Aussage, dass in Karten aus dem Jahre 1891 nur noch der Pulverturm im Killisfeld verzeichnet war. Wann „unser“ Pulverturm abgerissen worden ist, bleibt weiterhin offen, aber auch die Frage, war es eine Pulverfabrik oder ein militärisches Pulverlager. Leider!

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