Joachim Kurzaj

Am nördlichen Rande unseres Stadtteiles, zwischen dem Kleingartengelände Pulverhausstraße und der Wohnlage Oberreut-Waldlage, verläuft der Joachim-Kurzaj-Weg. Dieser zieht bis zur Hornisgrindestraße in der Heidenstückersiedlung und erschließt das Kleingartengelände, das Sportzentrum Südwest, das Clubhaus des RMSC und die Sophie-Scholl-Realschule. Diese Straße und dieser Weg wurden zu Ehren des tödlich verunglückten Pfarrers Joachim Kurzaj benannt.

Joachim Kurzaj den „Oberreuter Ureinwohner“ vorzustellen ist fast peinlich. Doch es gibt zwischenzeitlich viele tausende „Neu-Oberreuter“, darunter auch ich, welche Herrn Pfarrer Kurzaj leider nicht mehr kennen lernen durften.
Joachim Kurzaj wurde am 24. Februar 1937 in Berlin geboren. Er verbrachte seine Jugend in der Karlsruher Oststadt und war Ministrant in St. Bernhard. Joachim Kurzaj studierte Theologie und erhielt am 12. Juni 1960 seine Priesterweihe. Als Vikar war er in Kollnau und in Weil am Rhein tätig. Des Weiteren wirkte er in der Heilig-Kreuz-Pfarrei in Offenburg als Kaplan seelsorgerisch.
Am 31. Juli 1967 trat er seinen „Dienst“ als 1. Kurat in der Kath. Kirchengemeinde St. Thomas Morus in Karlsruhe-Oberreut an.
Pfarrer Kurzaj war, so wurde mir berichtet, eine aufgeschlossene Person, welcher sein Tun nicht nur den kirchlichen Einrichtungen zur Verfügung stellte.
Nein, Pfarrer Kurzaj war aktiv und engagierte sich für den Stadtteil Oberreut und deren Bewohner.
Ein großes Einsatzgebiet sah Pfarrer Kurzaj in der ökumenischen Arbeit und hat, für die damalige Zeit, atemberaubende Experimente gewagt. Die Erfolge haben ihm Recht gegeben.
Kinder und Jugendliche mochte Pfarrer Kurzaj besonders und diese wiederum ihn.
Hochgebirgswanderungen und Klettertouren waren sein Hobby. Dieses Hobby wurde ihm zum Verhängnis. Nur wenige Tage vor seinem elften Dienstjubiläum stürzte Pfarrer Joachim Kurzaj in den Walliser Alpen am 28. Juli 1978 ab. Mit ihm ist bei diesem schrecklichen Unfall der damalige Rektor der Städt. Hochschule Karlsruhe, Prof. Dr. Winfried Sendelbach und dessen beiden Söhne ums Leben gekommen.

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