Anton Engelbert Bohn

Anton Engelbert Bohn wurde am 23. März 1889 in Niefern, heutiges Niefern-Oeschelbronn bei Pforzheim, geboren. Die Wirtschaftsschule und Berufsfachschule für Büro und Handel am Kurzajweg wurde nach ihm benannt.
Bohn besuchte nach der Volksschule in Niefern die Kant-Realschule und von 1905 bis 1907 das Lehrerseminar in Karlsruhe. Nach dem Volksschullehrerexamen studierte er in Mannheim und machte das Staatsexamen als Handelslehrer. Von 1914 bis 1920 wurde er als Referent für das Handelsschulwesen in das badische Ministerium für Kultur und Unterricht berufen, wo er in den 14 folgenden Jahren seine weitschauenden Vorstellungen von der Neugestaltung des Berufs- und Fachschulwesens verwirklichen konnte. Bohn schuf nach dem ersten Weltkrieg die Grundlagen für das moderne Berufs- und Wirtschaftsschulwesen im alten Lande Baden und im späteren Lande Baden-Württemberg. Seine Arbeit wurde wegweisend und beispielhaft in Deutschland und fand über die deutschen Grenzen hinaus lebhafte Beachtung. Aus ihr entwickelte sich die Konzeption der lebensnahen, modernen Wirtschaftsoberschulen und heutigen Wirtschaftsgymnasien. Im Lande Baden errichtete Bohn 1926 in Freiburg, 1929 in Mannheim und 1933 in Karlsruhe die ersten Wirtschaftsoberschulen.

1934 war Bohn für den Nationalsozialismus nicht mehr tragbar. Er wurde zum Leiter der Handelsschule II in Karlsruhe degradiert. Zusätzlich musste er 1943 die Leitung der Handelsschule I mit übernehmen, der die Karlsruher Wirtschaftsoberschule angegliedert war. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde ihm im 1947 endgültig die Leitung der Handelsschule I und der Wirtschaftsoberschule übertragen. Diese Schule leitete er bis zu seiner Zurruhesetzung im Jahre 1954.
Aus den anfänglich drei badischen Wirtschaftsoberschulen wurden bis zu seinem Tode mehr als 50 im Lande Baden-Württemberg und weit über 100 in der Bundesrepublik Deutschland.
Persönlich, so wird berichtet, war Bohn ein liebenswerter Mensch von Größe und Güte. Er war hilfsbereit, kameradschaftlich, ein idealer Vorgesetzter, seinen Schülern und Lehrern ein väterlicher Freund. Das geistige Werk, das Bohn dem deutschen Bildungswesen hinterließ, machte ihn zu einem großen deutschen Pädagogen des 20. Jahrhunderts.
Er erlag im Mai 1966 an Folgen eines tragischen Verkehrsunfalles.

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