Max Habermann stammte aus einer Handwerkerfamilie. Als junger Buchhändler trat er 1907 in die Verbandsarbeit des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes ein und stieg dort vom Sachbearbeiter zum Leiter der sozial- und gewerkschaftspolitischen Abteilung und Mitglied der Verbandsabteilung auf.
1918 schied er als Leutnant der Reserve als Kriegsfreiwilliger aus dem Heer aus und nahm seine Tätigkeit im Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband wieder auf. Dort gehörte er bis 1933 dem Vorstand an.
Max Habermann war des Weiteren Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Internationalen Bundes Christlicher Gewerkschaften.
So soll es auch auf die Überzeugungskraft und den Einfluss von Max Habermann zurückzuführen sein, dass Dr. Heinrich Brüning im Jahre 1921 das Amt des geschäftsführenden Vorsitzes im DGB und in den kritischen Jahren der Weimarer Republik das Amt des Reichskanzlers übernommen hatte.
Nach 1933, die Verbandsarbeit war durch Hitler bereits zerschlagen, ernährte Max Habermann seine neun-köpfige Familie durch ein bescheidenes Büro-Organisationsgeschäft.
Einsichtige Generäle, welche in der entscheidenden Stunde handeln würden, waren seine Hoffnung um den allseitig befürchteten Krieg zu verhindern. Eine Hoffnung, welche sich nicht erfüllte.
Max Habermann ging in den Widerstand. Das Dreimännerkollegium Wilhelm Leuschner, Jakob Kaiser und Habermann wuchs immer enger zusammenwuchs.
Nach dem 20. Juli 1944 fand Max Habermann Zufluchtstätten bei Freunden in Bielefeld, bis deren Wohnungen durch Bombenangriffe zerstört waren. Er machte sich auf den Weg zu seiner Frau, welche von Berlin nach Müden an der Aller evakuiert war. Diese Unvorsichtigkeit ist sicherlich ein Zeichen der Not, in welcher sich dieser obdachlose politische Flüchtling befunden haben muss.
Jakob Kaiser berichtet, dass Max Habermann bereits nach 20 Minuten Anwesenheit bei seiner Frau von der „Hitlerpolizei“ verhaftet worden ist und in das Gefängnis nach Gifhorn verbracht wurde. Ruhig soll er diesen Schicksalsschlag ertragen haben. In einer einsamen Gefängnisnacht rang der tiefgläubige evangelische Christ mit Gott um die letzte Entscheidung seines Lebens. Er traf sie mit dem Mute eines verantwortungs-bewussten Mannes. Die Knechte Hitlers fanden am nächsten Morgen nur noch seine Leiche.
Max Habermann nahm das Geheimnis derer, die ihm in der Not Obdach gewährt hatten, mit ins Grab.
Am 1. August 1944 schrieb Max Habermann die nachfolgenden Zeilen am Schluss seines Testamentes: „Sollten aber im Verlauf dieses Krieges alle unsere irdischen Güter in Schutt und Rauch aufgehen, dann mögen Mütter und Kinder in der Armut, die sie dann mit Millionen Deutschen zu teilen haben, sich unter Gottes Willen beugen und sich den Glauben bewahren, dass sie seiner unendlichen Gnade immerdar anheimgegeben sind“.