Neuer Kindergarten und kein Spielplatz?

Das naturnahe Außengelände der Villa Regenbogen

 „Großzügig, mit altem Baumbestand und schön eingezäunt, doch wo sind Wippe, Klettergerüst und Rutsche?“ Diese Frage zum Außengelände der evangelischen Kita haben wir in den vergangenen Wochen häufig gehört. Gerne stellen wir hier das Konzept zur Gestaltung des Außenbereichs als Bildungs- und Erfahrungsort vor.

Der Garten hat für die pädagogische Arbeit die gleiche Wertigkeit wie Atelier, Theater und Baubereich im Haus. Das Leitbild für die Gestaltung sind die natürlichen Lebensräume wie Wald, Wiese und Bach. Kinder lieben es, sich im Gebüsch zu verstecken, auf Bäume zu klettern, auf der Wiese zu toben und mit Sand und Wasser zu experimentieren. Die Spiellandschaft mit Hügeln, Baumstämmen, und Felsen bietet zahlreiche psychomotorische Entwicklungsmöglichkeiten und regt die Phantasie an: der Baumstamm wird zum Drache, zum wackeligen Steg oder einem Schiff auf dem Meer.

Neben dem spannenden Wasserlauf im Sandspielbereich nutzen die Mädchen und Jungen das Holzpodest als Insel, Terrasse oder Bühne.

Auch das Element Feuer wird berücksichtigt. Eine Feuerschale ermöglicht den pädagogischen Fachkräften die Kinder beim Forschen mit Feuer zu begleiten, den Umgang zu üben und Gefahren einzuschätzen.

In der großen Hängematte lässt es sich gut aushalten und die Bäume und Wolken aus neuer Perspektive beobachten.

Zahlreiche Beerensträucher werden im nächsten Sommer die ersten Früchte tragen und die Kinder zum Naschen verführen. Im Kräuterbeet regt eine bunte Mischung Kräuter zu Geschmacks- und Geruchserlebnissen ein.

Gespannt sind wir auch auf die Obstbäume, die zur Einweihung des Kleintierzüchter- und Gartenvereins sowie von der Stadt Karlsruhe gespendet wurden.

Das Gelände ist also kein Spielplatz, sondern ein Erfahrungsraum im Freien für alle Kinder von ein bis sechs Jahren und vom Morgen bis zum Abend.

Beate Plottke