Jahreshauptversammlung sorgte für größeren Personalwechsel / Ärzteversorgung und fehlende KiTa-Plätze weiterhin Schwerpunktthemen des Bürgervereins
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Bei der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Oberreut am 23. September 2022 kam es zu einem Umbruch im Vorstand. Der Anlass dafür war, dass der langjährige Vorsitzende Klaus Schaarschmidt, der das Amt 20 Jahre innehatte, entschieden hatte nicht mehr zu kandidieren. Sein Nachfolger wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende Johannes Stober.
Neuer 2. Vorsitzender wurde Jan Gerhardt, der bislang die Aufgabe des Schriftführers übernommen hatte. Als Kassierer im Vorstand bestätigte wurde Michael Bilger. Zur neuen Schriftführerin gewählt wurde Françoise Vieser. Als Beisitzer bestätigt wurden Sascha Nedele, Willi Hartmann und der ehemalige Stadtrat Manuel Cortés Perez. Neu als Beisitzer im Vorstand sind Rainer Kästel, Michael Gerlach und Andreas Ringler. Auf alle Kandidatinnen und Kandidaten entfielen bei den Wahlen von 33 abgegebenen Stimmen jeweils alle 33 Stimmen.
Kritik an Stadtspitze …
Inhaltich stellte Stober, der von 2006 bis 2016 auch dem baden-württembergischen Landtag angehört hatte, bei der Versammlung vor allem die Kommunalpolitik in den Vordergrund. Dabei verwies er einerseits auf positive Erfahrungen aus dem STEK-Prozess der Jahre 2019 bis 2021 (STEK: Stadtentwicklungskonzept) und stellte Erfolge wie die dadurch verstärke Kulturarbeit oder die Prioritätenliste bei der Sanierung der Kinderspielplätze heraus. Deutliche Kritik übte Stober jedoch an der Stadtspitze, die sich bei zentralen Themen wie der Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen einen „schlanken Fuß“ gemacht hatte. Dabei bezog er sich vor allem auf die Ergebnisse einer aktuellen Anfrage der FDP-Fraktion im Gemeinderat. Diese hatte ergeben, dass selbst nach Fertigstellung der projektierten Kindertagesstätte Woerishofferstraße (geplante Fertigstellung 2025) noch ein massiver Fehlbedarf verbleibe. „Wir brauchen daher mindestens nochmal eine weitere 5-gruppige Kita“, so die Schlussfolgerung des neuen Vorsitzenden anhand der dramatischen Zahlen.
… und Lob für Gemeinderat
Sehr positiv bewertet der Bürgerverein dagegen die derzeitige Zusammenarbeit mit den Gemeinderatsfraktionen. Als besonderes Highlight hob Stober die Mittelbewilligung für den Bolzplatz Albert-Braun-Straße gegen den ausdrücklichen Willen des Oberbürgermeisters hervor. Sehr positiv wahrgenommen wurde auch der gute Besuch der Ortsbegehung am 30. April 2022 durch die Fraktionen. Bei dieser hatte der Bürgerverein auch den Vorschlag vorgestellt, unter anderem die fehlenden Arztpraxen und die zweite fehlende Kita auf dem städtischen Grundstück nördlich der Firma Bechtle zu errichten. „Die Antwort der Stadt auf die FDP-Anfrage hat nun auch ergeben, dass das möglich ist“, so Stober. Die Stadt sei daher aufgefordert umgehend zu handeln. Andernfalls bräuchten wir auch hier wieder den Gemeinderat, um korrigierend einzugreifen.