Diesen Namen trägt das Gemeinschaftszentrum in der Mitte unseres Stadtteiles. Aber auch der Fußweg, welcher das Neubaugebiet Feldlage III vom südostwärtigen Ortseingang in nordwestlicher Richtung durchläuft, wird als „Weiße-Rose-Weg“ bezeichnet.
1968 hat der Vorstand des 1965 gegründeten Bürgervereins Oberreut die Notwendigkeit eines kommunalen Zentrums für die Bewohner unseres Stadtteiles erkannt. 10 Jahre Gespräche und Bittstellungen waren erforderlich, bis 1978 die Planungen durch die Stadt aufgenommen wurden. Der damalige Bürgervereinsvorsitzende Fritz Jörg schreibt im Vorwort zur Sonderausgabe der Waldpost, anlässlich der am 28. Mai 1983 erfolgten Eröffnung des Gemeinschafts-zentrumes Weisse Rose: „In diesem Zusammenhang muss ich hier lobend erwähnen, dass während der gesamten Planung-, Bau- und Einrichtungsphase eine ständige, fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Architekten, Stadtjugendausschuss und Bürgerverein gegeben war, …“. Was lag näher als bei der Namensuche für das Gebäude sich der geschichtlichen Vorgaben der bereits in Oberreut vorhanden Straßen anzuschließen. Peter Siegel, CDU-Vertreter in der Interessengemeinschaft Oberreut (IGO), schrieb im Auftrag der IGO die oben genannte Sonderausgabe. Unter der Überschrift: Überlegungen zur Namensgebung, führte er unter anderem aus: „Ausgangspunkt und Prämisse unserer Überlegungen war, einen Namen zu wählen, der sowohl einen Bezug zu Oberreut als auch zur Jugend haben sollte. In Oberreut sind die meisten Straßen nach Personen benannt, die in Opposition zum „Dritten Reich“ standen. Somit lag es nahe, auch für das Zentrum unseres Stadtteiles einen entsprechenden Namen zu wählen. Da das Zentrum als Mittelpunkt, als Vereinigung, gewissermaßen als Kumulation einer Vielzahl von Straßen gedacht ist, empfahl es sich, es nicht wie die einzelne Straße nach nur einer Person, sondern nach einer Vielzahl von Personen, nach einer Bewegung zu benennen. Damit galt es nur noch, einen Bezug zur Jugend herzustellen. Welche Widerstandsgruppe ist nun geeigneter, dieses Erfordernis zu erfüllen, als das Symbol des Jugendwiderstandes schlechthin: die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.
Die „Köpfe“ der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ waren die Medizinstudenten Hans Scholl und Alexander Schmorell. Die weitere Zugehörigkeit zum Kern ist umstritten. In der Literatur folgt man der Einteilung des Volksgerichtshofes, welche noch Sophie Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Prof. Dr. Kurt Huber dazurechnete.
Im Mittelpunkt der Tätigkeit der „Weißen Rose“ stand die Verfassung, Herstellung und Verbreitung von Flugblättern. Insgesamt wurden in den Jahren 1942 und 1943 sechs Flugblätter verteilt.
Am 18. Februar 1943 warfen Sophie Scholl und Hans Scholl etwa 1 500 Flugblätter in den Lichthof der Münchener Universität. Dabei wurden sie festgenommen. Der Prozess erfolgte vier Tage später am 22. Februar. Noch am gleichen Tage wurden sie hingerichtet.
Am Haupteingang des Gemeinschaftszentrums „Weißen Rose“ ist eine Bronzegedenktafel angebracht. Diese Tafel wurde durch das in Daxlanden lebende Künstlerehepaar Omi Riesterer und Barbarba Jäger entworfen und hergestellt. Diese Künstler haben auch die Bürgersäule am Gemeinschaftszentrum geschaffen.
Die Inschrift auf der Bronzetafel erinnert an den Widerstand der Münchner Studenten.