Im Schmallen von Oberreut, am früheren Seeallmendweg, welcher Oberreut mit Bulach verband, aber durch das Baugebiet aufgegeben worden ist, steht das Feldkreuz mit einer Madonna-Plastik.
Dieses Kreuz wurde 1878 von einem Bulacher Ehepaar gestiftet. Die Stifter selbst hatten damals auf die Hinzufügung ihres Namens verzichtet. Der Bulacher Bürgerverein, an der Spitze der zwischenzeitlich verstorbene Herr Maisch, hatte die Nachkommen durch verschiedene Aktionen in Erfahrung bringen können. Bei meiner Recherche zum Feldkreuz anläßlich der Restaurierung im Jahre 1986 führte ich Gespräche mit Herrn Maisch und dem Restaurateur Huber. Wir waren uns einig darüber, dass wir die Namen nicht preisgeben, da die Stifter selbst darauf verzichtet hatten. Ein Wunsch, den wir respektieren wollten.
Dieses Kreuz, welches eingebettet zwischen den beiden Bäumen einen markant sichtbaren Standort hat, hat hoffentlich hier seinen letzten Standort gefunden. Das Feldkreuz stand früher nördlich der Pulverhausstraße. Um dieses Kreuz herum entwickelten sich im Laufe der Jahre weitflächig Wohn- und Industriegebiete, so daß es plötzlich auf dem Firmengelände der Firma „Junker und Ruh“ stand.
Aus dem Gemeinderatsprotokoll vom 29. Juli 1926 geht folgender Wortlaut hervor: „Das steinerne Kreuz in dem Anwesen der Firma Junker und Ruh ist sofort an den dafür bestimmten Platz im Gewann Schmallen beim Seeallmendweg zu versetzen und wenn nötig, instandzusetzen.“
Dort steht es nun – teilweise zerstört durch Umwelt und Menschenhand.
1985 wurde durch die Stadt Karlsruhe die Konservierung des Kreuzes in Auftrag gegeben. Der Karlsruher Bildhauer Gerhard Huber erhielt den Auftrag. Mein damaliges Gespräch ergab, dass Herr Huber während der Konservierung Spuren von Gewaltakten (Hebelspuren, Einschläge und anderes) feststellen musste. Allerdings führte Herr Huber auch aus, dass die Umwelteinflüsse die Hauptursache der Zerstörung waren. In einem aufwendigen Verfahren wurden die „Reste“ des Kreuzes und des Madonna-Torsos gesichert. Nach der Wiederaufstellung wurde vom Bildhauer ein Stein gesetzt, an welchem auf einer Bronzeplatte die ursprüngliche, teilweise zerstörte Kreuzsockelinschrift ersichtlich ist. Als damaliger Bürgervereinsvorsitzender konnte ich erreichen, dass Bänke am Kreuz aufgestellt wurden. Dort ist ein Platz des Gebetes und ein Ort der Besinnung entstanden.